Dyade

Als Dyade verstehen Soziologie und Psychologie die Zweierbeziehung in Abgrenzung zur Beziehung von mehr als zwei Menschen (Gruppe). Eine sogenannte Einzelpsychotherapie  stellt eine dyadische therapeutische Beziehung dar, die lange Zeit als Kernmethode in der psychotherapeutischen Behandlung gesehen wurde. Sowohl im Zuge der Ökonomisierung im Gesundheitswesen als auch aufgrund der zugenommenen Vielzahl an Wirksamkeitsstudien von Gruppentherapien und anderen Behandlungsformen außerhalb der „Kern-Psychotherapie“ (z. B. Sporttherapie) nimmt die Bedeutung der Einzelpsychotherapie als lange Zeit unabdingbares Kernverfahren immer weiter ab.

Gruppenpsychotherapien zeigen sich den dyadischen Psychotherapieverfahren gegenüber als gleich wirksam, Familientherapien wurden zuletzt durch die Anerkennung der systemischen Therapie aufgewertet und der Sporttherapie (in der die Frage nach Dyade oder Nicht-Dyade nebensächlich ist) wird eine große Zukunft in der Behandlung psychisch erkrankter Menschen zugewiesen. Diese Entwicklung führt zu einem breiteren Methodenspektrum, in dem dyadische Psychotherapie-Settings nur noch eine von vielen Möglichkeiten einer guten Behandlung darstellen, und in dem eine immer personalisiertere Behandlung des einzelnen Individuums möglich werden wird.