Binge Eating

Binge Eating ist eine spezielle Form von Essstörung, die sich von Bulimie und Anorexie abgrenzen lässt. Die meist normal- bis übergewichtigen Patientinnen (Frauen sind häufiger betroffen als Männer) leiden unter wiederholt auftretendem Kontrollverlust hinsichtlich ihres Essverhaltens, indem sie eine übergroße Nahrungsmenge in einer relativ kurzen Zeit zu sich nehmen („Fressanfälle“). Kennzeichnend für diese leidvolle Essstörung ist zumeist eine hohe Geschwindigkeit der Nahrungsaufnahme, ohne dass zuvor ein adäquates Hungergefühl vorhanden gewesen wäre. Diese unkontrollierte und unkontrollierbare übermäßige Nahrungszufuhr wird von ausgeprägten Scham- und Schuldgefühle begleitet, die auch dazu führen, dass die Betroffenen zumeist alleine im Verborgenen essen. Im Nachgang zu den „Fressanfällen“ treten zumeist intensive Gefühle von Selbstekel, Selbstverachtung, Deprimiertheit sowie Schuld-, Scham- und Peinlichkeitsgefühlen auf. Häufig lassen sich bei den Betroffenen innere Ambivalenzen und Konflikte herausarbeiten, bei denen es um unterdrückte (Über-Ich) und sich selbst nicht zugestandene (lustvolle) Wünsche (Es) geht, die die Betroffenen zu kontrollieren versuchen. Diese inneren Wünsche und Bedürfnisse brechen sich in diesen fokussierten Fressanfällen Bahn und führen zu Gefühlen aus dem Bereich des Über-Ich (moralische Gefühle: Scham, Schuld, Peinlichkeit). Binge Eating kann psychotherapeutisch behandelt werden.