Analoge Uhr löst sich in Partikel auf

Ticks

Wieder Selbstimpuls geben

Wenn es im wahrsten Sinne des Wortes „tickt”, sind z.B. unkontrolliertes Zucken oder verbale Ausbrüche die Auswüchse dieser Zwangsimpulse. Der Leidensdruck für Betroffene ist meist enorm, vor allem, wenn diese Ticks im „öffentlichen Raum” passieren! Neben der ohnehin schon großen psychischen Belastung, können dann auch noch große Scham oder soziale Isolation das verschlechternde Resultat daraus sein. 

Was versteht man
unter Ticks?

Hinweis: Bei allen Symptomen ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung unabdingbar, da diesen sehr ernste Erkrankungen zugrunde liegen können. Wir empfehlen deshalb, sich an Ihren behandelnden Facharzt oder Hausarzt oder an die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu wenden.

Bei einem Tick (auch geschrieben Tic), der zu den neurologischen psychiatrischen Erkrankungen gehört, handelt es sich um eine plötzliche, schnelle, komplexe motorische Kontraktion einzelner Muskeln oder Muskelgruppen. Solche nervösen Ticks ähneln einem unwillkürlichen Zucken, wenn sie sich nonverbal zeigen. Jedoch gehören diese Bewegungen eher dem Tourette-Syndrom an. Im sozialen Umfeld werden Ticks meist erst durch wiederholende, unwillkürliche vokale Äußerungen bemerkt und zu einem Problem. Leidensdruck durch Hänseleien oder auch die wiederholte Aufforderung, diese schlechte Angewohnheit zu unterlassen, erschweren den Alltag der Betroffenen.

Behandlung
von Ticks

Es gibt einige Ansätze, die in der Lage sind, das Leiden der Betroffenen zu lindern. Unter anderem können eine umfassende Aufklärung und Beratung der Menschen im Umfeld hilfreich sein. Auch Psychoedukation und verhaltenstherapeutisches Habit-Reversal-Training können helfen. Tiefenpsychologische Psychotherapien sowie Psychoanalysen sind dagegen als ungeeignet einzuordnen, da die Ursache von Ticks organisch und nicht psychogen ist. Auch eine Verbesserung der Selbstwahrnehmung, Entspannungsverfahren wie die Progressive Muskelentspannung können die Symptomatik lindern. Leiden Betroffene unter schweren, komplexen und chronischen Formen von Ticks wie unter dem Tourette-Syndrom, ist eine pharmakologische Therapie notwendig. So können sich Neuroleptika oder zur Behandlung der Begleitsymptome auch Antidepressiva positiv auf die Ticks auswirken. Eine Therapie mit Cannabis hat sich ebenfalls als wirksam bei der Linderung der Symptome herausgestellt. Erforderlich hierfür ist jedoch eine ärztliche Verordnung nach dem Betäubungsmittelgesetz.


Was kann man bei Ticks tun?

Da Stress ein häufiger Auslöser ist, sollte auf eine möglichst stressfreie Umgebung geachtet werden. Dies bezieht sich auf die alltägliche Gestaltung aber auch die gesamte Lebensweise, inklusive der Berufswahl sowie der Wahl des Arbeitsumfeldes. Daneben ist es hilfreich zu klären, woher der Tick stammen könnte. So könnte mittels psychotherapeutischer Verfahren in Erfahrung gebracht werden, ob ein Zusammenhang mit der inneren Einstellung besteht. Möglicherweise entsteht Stress von innen durch gewisse Verhaltensweisen (z.B. Perfektionismus) und kann somit nach der Identifizierung behandelt werden. Des Weiteren kann es helfen, Entspannungstechniken zu erlernen.

Tipps für den Alltag

  • Entspannung in den Alltag integrieren und die Übungen regelmäßig ausführen, z.B. Meditation oder Yoga
  • Die Umgebung über die Erkrankung aufklären, damit mehr Verständnis entgegengebracht werden kann
  • Bewusst die aufkommende Energie in bestimmte Bahnen lenken, z. B. durch Ballen der Hände zu einer Faust

Kommt Ihre Seele nicht zur Ruhe?

Dann kommen Sie zu uns – wir sind für Sie da! Unsere Klinik ist ein geschützter Raum der Ruhe und der Regeneration! Wir beraten Sie sehr gerne über unser Angebot.

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Wie äußern sich Ticks?

Ticks können in verschiedenen Formen auftreten. Bei einem motorischen Tick äußert sich dies durch Muskelkontraktionen im Gesicht. Beispielsweise kann sich dies durch ständiges Blinzeln, Stirnrunzeln oder Hochziehen der Augenbrauen äußern. Auch das Grimassieren oder Kopfwerfen können motorische Ticks sein. Hinzu kommen weitere Formen:


  • Komplexer motorischer Tick:
    Menschen, die an einem komplexen motorischen Tick leiden – dieser ist auch als Tourette bekannt – vollziehen ganze Bewegungsabläufe. Ein solcher manifestiert sich beispielsweise durch Wurfbewegungen, Hüpfen, Klatschen oder Springen bis hin zu selbstverletzendem Verhalten wie Schlagen oder Beißen.
  • Vokaler Tick:
    Ein vokaler Tick kennzeichnet sich durch eine Lautbildung. Beispielsweise räuspert sich der Betroffene oder pfeift. Vokale Ticks drücken sich auch insofern aus, dass der Erkrankte schnalzt oder gar grunzt.
  • Komplexe vokale Ticks:
    Leiden Betroffene unter einem komplexen vokalen Tick, äußert sich dies durch ganze Wörter oder Sätze. Hierbei kann es unter anderem zur Wiederholung fremder oder eigener Wörter oder Sätze kommen. Auch das Aussprechen von Wörtern lässt sich kaum kontrollieren. Die vokalen Ticks unterscheiden sich insbesondere von den motorischen Ticks durch die Lokalisation von anderen Muskelgruppen. Innerhalb der vokalen Ticks sind das Zwerchfell, die Zunge oder der Rachenmuskel von der Muskelkontraktion betroffen. 
  • Tick-Störung:
    Hält ein Tick weniger als zwölf Monate an und äußert sich dieser ausschließlich motorisch, handelt es sich um eine vorübergehende Tick-Störung. Dauert sie jedoch länger als zwölf Monate an, handelt es sich um eine chronische Tick-Störung. Das Tourette-Syndrom ist dabei eine besondere Form von Tickstörung. Hierbei äußert sich der Zwang durch mehrere motorische Ticks oder auch mehrere vokale Ticks. Grundsätzlich treten zunächst motorische Ticks auf, bevor sich ein vokaler Tick verfestigt.

„Die Seele äußert sich in unterschiedlichster Weise. Wir nehmen Sie ernst!“

Dr. med. Michael Bornheim

Klinikdirektor und Chefarzt
Libermenta Klinik Schloss Gracht

Entstehung von Ticks

Für die Festlegung der Ursache ist es zunächst notwendig, primäre Ticks von sekundären Ticks zu differenzieren. Tritt ein Tick ohne diagnostizierbare Ursache auf, handelt es sich um einen primären Tick. Ist jedoch eine bestimmte Erkrankung die Ursache eines Ticks, handelt es sich um einen sekundären Tick. Die Ursachenbestimmung für primäre Ticks ist derzeit noch unklar. Allerdings geht man davon aus, dass die Störung bestimmter Botenstoffe im Gehirn eine Rolle spielt. Einigkeit besteht jedoch darüber, dass eine Beeinflussung der Transmittersysteme, etwa durch Medikamente oder Stress, eine negative Auswirkung auf die Ticks haben. Positive Auswirkungen haben hingegen Medikamente zur Behandlung von Psychosen (Neuroleptika), aber auch positive Emotionen können die Ticks verringern. Auslöser eines sekundären Ticks können Erkrankungen wie eine Hirn- und Hirnhautentzündung, ein Schädel-Hirn-Trauma, Tumore oder Vergiftungen sein. Auch Medikamente, die das Transmittersystem beeinflussen, können zu Ticks führen.


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