Mann sitzt auf Bett und hält sich den Kopf, um Hoffungslösigkeit zu symbolsieren

Hoffnungs­losigkeit

Anfangen statt aufgeben!

„Das Prinzip Hoffnung” ist nicht nur aus der Literatur bekannt, sondern steht als starke Parole für all das, was Menschen an- und weitertreibt. Hoffnung ist eine der menschlichsten Emotionen und zeitgleich der Wunsch nach Zukunft, Verbesserung und Veränderung. Wer hoffnungslos ist, hat den Antrieb verloren, das eigene Morgen zu gestalten, da das Heute nicht mehr bewusst erlebt bzw. gelebt wird.  

Was ist Hoffnungs­losigkeit?

Hinweis: Bei allen Symptomen ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung unabdingbar, da diesen sehr ernste Erkrankungen zugrunde liegen können. Wir empfehlen deshalb, sich an Ihren behandelnden Facharzt oder Hausarzt oder an die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu wenden.Hoffnungslosigkeit zählt zu den wichtigsten behandelbaren Symptomen von Depressionen.

Ausweglosigkeit kann allerdings auch andere medizinische, soziale oder gesellschaftliche Ursachen haben und ist für sich allein schon ein erheblicher Stressfaktor, der Mut und Optimismus raubt. Die Betroffenen finden sich in einer Art Gleichgültigkeit wieder, in der sie sich nicht in der Lage sehen, die eigene Zukunft zu planen. Zudem erkennen Patienten mit einer Depression zukünftige Wahlmöglichkeiten nicht. Somit bleiben mögliche Ressourcen für die persönliche Gestaltung und Planung der Zukunft ungenutzt. Das verzweifelte Verhalten dieser Personen ist geprägt von Traurigkeit und wirkt passiv, wodurch nach Außen der Eindruck von Willenlosigkeit entsteht.

Behandlung von Hoffnungs­losigkeit 

Wichtig ist, nicht nur das Symptom, sondern auch die primär vorliegende Krankheit (z. B. eine Depression oder pathologische Ängste) zu erkennen und zu behandeln. Ein Verdrängen oder Kleinreden des Themas der Hoffnungs- und Aussichtslosigkeit leitet keine  Linderung der Depression oder hoffnungslosen Symptomatik ein.

Manchmal kann das Bagatellisieren von Problemen für kurze Zeit zu einem besseren Gefühl verhelfen. Langfristig jedoch verstärkt dieses Verhalten die Symptomatik von depressiven Menschen und Betroffenen anderer seelischer Störungen. Wichtig zu wissen: Eine Depression, ebenso wie intensive Gefühle der Angst, lassen keinen Raum für die Entstehung von Hoffnung. Auch ein passives Warten auf selbst eintretende Besserung führt selten zur Linderung der Symptomatik. Ist der Grund für das Ausbleiben von Hoffnung eine Depression oder eine andere psychische Krankheit, muss dringend ärztliche Hilfe gesucht werden. In der Behandlung sollte eine Psychotherapie gegebenenfalls mit begleitender Pharmakotherapie in Betracht gezogen werden. Meist werden bei der Therapie Antidepressiva, unterstützt durch eine Verhaltenstherapie oder eine tiefenpsychologische Behandlung, eingesetzt. In der Verhaltenstherapie sollen Patienten mit einer Depression neue Verhaltensweisen lernen und damit (wieder) Zugang zu einer positiven Lebenseinstellung entwickeln. Beim tiefenpsychologischen Ansatz ist das Ziel, unbewusste innere Konflikte zu entdecken und folglich zu bearbeiten, von denen der Betroffene weiß, dass sie der Grund für die ausbleibende Hoffnung und die depressive Symptomatik sind.


Was können Sie gegen
Hoffnungslosigkeit tun?

Eine zentrale Möglichkeit, aus eigener Kraft eine Verbesserung herbeizuführen, ist, Akzeptanz zu üben. Menschen streben danach, sich körperlich wie psychisch wohlzufühlen, verfallen dabei aber häufig in einen Modus, der krampfhaft versucht, dieses Ziel zu erreichen. Dieses Streben ist nicht selten sehr kräftezehrend und führt zu negativen Gedanken und Zweifel, wenn scheinbar nichts funktioniert. Kreative Hoffnungslosigkeit nennt sich der Zustand, in dem man versteht, dass die eigenen Mittel nichts ausrichten können. Akzeptanz hilft der Erkenntnis, dass man sich seine Kräfte sparen und für andere bedeutsame Dinge einsetzen kann.

Tipps für den Alltag

  • Akzeptanz üben für Dinge, die man nicht ändern kann
  • fokussieren auf das, was man lenken und ändern kann 
  • evaluieren, was einem am Herzen liegt und dafür seine Energie einsetzen
  • Dinge und Situationen, die einen stören, klar kommunizieren
  • Dankbarkeit auch für die kleinen Dinge aussprechen

Wir sind für Sie da

Wir setzen auf ein Behandlungsumfeld, das Bindung und Lebensfreude möglich macht. Gerne beraten wir Sie zu unserem Angebot. 

+49 2235 4665 2500

Wie macht sich Hoffnungs­losigkeit bemerkbar? 

Der Patient verliert jegliche Hoffnung, seine Ziele erreichen und ein angenehmes Leben führen zu können. Zukünftige Ziele werden von Betroffenen als unrealistisch angesehen. Anzeichen für Hoffnungslosigkeit sind Schuldgefühle, ein geringes Selbstvertrauen oder ein geringer Selbstwert und Verzweiflung. Zudem leiden viele unter der Annahme, dass sie von anderen keine Hilfe erwarten können oder sie keine Unterstützung von anderen verdient haben. Dies führt zu dem Gedanken, dass der Weg aus der Krise scheinbar verschlossen bleibt.

Das Denken und Verhalten ist von Traurigkeit sowie innerer Unruhe und innerer Leere geprägt. Betroffene wirken willenlos und passiv, haben oft das Gefühl, alles aufgeben zu müssen. Von außen werden sie meist als wortkarg und initiativlos wahrgenommen, da sie ihre früheren Ideen und Träume aufgeben und keinen Sinn mehr im Leben sehen. Zudem nimmt der Betroffene nur noch in geringem Umfang am sozialen Leben teil und zieht sich bis hin zur Isolation zurück. Häufig gehen mit einer leichten bis mittelschweren Depression auch körperliche Symptome einher. Diese körperlichen Anzeichen können sich während einer depressiven Episode in Form von Schlafstörungen (erhöhtes oder vermindertes Schlafbedürfnis), Veränderungen des Appetits oder diffusen Schmerzen am Körper bemerkbar machen. Im Zustand der Hoffnungslosigkeit sieht man sich nicht (mehr) imstande, sich selbst oder die Welt um sich herum beeinflussen zu können. Man erlebt einen Kontrollverlust. Durch negative Gedanken und depressive Verstimmungen können Ereignisse nicht mehr neutral beurteilt werden. Die verspürte Aussichtslosigkeit drängt Betroffene in die Erwartungshaltung von negativen Dingen, Ereignissen oder Folgen.

„Das Hier und Jetzt an einem sicheren Ort zu erfahren.“

Alexander Conz

stellv. Klinikdirektor und Chefarzt
Libermenta Klinik Schloss Freudental

Ursachen von Hoffnungs­losigkeit 

Hoffnungslosigkeit tritt bei einer Reihe von Krankheiten auf. Sie kann zum Beispiel als Symptom von Depression oder Burnout, bei suizidgefährdeten Menschen, bei Suchtkranken oder auch bei einer Vielzahl anderer psychischer Erkrankungen vorkommen. Außerdem wird Hoffnungslosigkeit (genauso wie Hilflosigkeit) als allgemeines Begleitsymptom von psychischen Störungen aufgefasst. Hoffnungslosigkeit kann auch als Folge einer schweren Krankheit, einer Krankheitsdiagnose oder der Verschlechterung des körperlichen Zustandes auftreten. Auch das Erleben von mangelndem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, länger andauernder Stress, anhaltende Angst oder der Verlust des Glaubens an die eigenen Werte können sich gleichermaßen negativ auf die Stimmung auswirken. Auch fehlende Unterstützung im sozialen Umfeld ist ein starker Faktor, der die Hoffnungslosigkeit sowie die Entstehung weiterer depressiver Symptome auslösen kann. Wenn eine Besserung für den Betroffenen nur in geringem Umfang möglich oder gar ausweglos erscheint, können schon leichte Depressionen zu fehlender Hoffnung führen.

Was kann die Folge von Hoffnungslosigkeit sein? 

Die häufig mit der Hoffnungslosigkeit im Zusammenhang stehende Depression ist eine nicht zu unterschätzende psychische Erkrankung, von der zurzeit etwa fünf Prozent der Deutschen betroffen sind. Depressive Stimmung und Hoffnungslosigkeit können das Risiko für koronare Herzkrankheiten erhöhen und den Verlauf bestehender Krankheiten verschlimmern. Menschen, die sich in ihrer Krise hoffnungslos fühlen und zusätzlich unter negativen Gedanken leiden, sollten sich schnell ärztlichen Rat suchen. Denn nicht selten führt der Verlust von Hoffnung und Freude in eine schwere Depression und letztlich zur Selbsttötung.


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