Landstraße im Rausch der Geschwindigkeit

Herzrasen

Geben Sie den Takt an?!

Herzklopfen vor Freude, Aufregung oder einfach „wie frisch verliebt” ist in positiven Momenten ein schöner Ausdruck des Körpers. Schnellt der Puls aber häufig aus anderen Gründen und vollkommen unkontrollierbar in die Höhe, ist Achtung geboten. Auslöser für solche Beschwerden können sowohl physischen als auch psychischen Ursprung haben und sollten in jedem Fall fachärztlich abgeklärt werden.

Was ist 
Herzrasen?

Hinweis: Bei allen Symptomen ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung unabdingbar, da diesen sehr ernste Erkrankungen zugrunde liegen können. Wir empfehlen deshalb, sich an Ihren behandelnden Facharzt oder Hausarzt oder an die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu wenden.

Unter Herzrasen versteht man eine Empfindung des Körpers aus Anspannung, Angst oder Freude, welches sich durch einen rasanten Herzschlag und starkes Herzklopfen bemerkbar macht. Hierbei beschleunigt sich der Puls, welcher in der Regel bei 60 bis 80 Schlägen pro Minute liegt, auf über 100 Schläge. Lässt sich hierfür kein „gesunder“ Grund anführen, wie zum Beispiel körperliche Anstrengung oder Aufregung, erhält dieses Symptom die medizinische Bezeichnung „Tachykardie” und gilt als krankhaft. Auf Dauer kann dies zu einem großen Leidensdruck für Betroffene führen, wenn sich das Symptom unerwartet im Alltag äußert.

Behandlung von Herzrasen

Tritt bei Betroffenen immer wieder plötzliches Herzrasen – oder andere Herzbeschwerden – auf, sollte dringend ein Arzt aufgesucht und die organische Ursache abgeklärt werden. Wird der überdurchschnittlich hohe Puls zudem von Brustschmerzen, Schwindel und starker Atemnot begleitet, kann sich dies als gefährlich darstellen. Denn dahinter könnte möglicherweise eine Herzschwäche oder gar ein Herzinfarkt stecken, welche eine sofortige ärztliche Behandlung, zum Beispiel mit medikamentöser Therapie, erfordert. Der Arzt hört dabei beispielsweise im Rahmen einer körperlichen Untersuchung die Herztöne ab und zieht ergänzend eine Elektrokardiografie (EKG) hinzu, bei der die Herzströme aufgezeichnet werden. Alternativ ist auch ein Langzeit-EKG möglich, das 24 Stunden lang aufzeichnet und Unregelmäßigkeiten zuverlässig aufdeckt. Bei der Behandlung mit Medikamenten erfolgt zum Beispiel die Einnahme von Betablockern und Kalziumantagonisten, die auf den Herzrhythmus wirken. In jedem Fall ist eine ärztliche Diagnose und Behandlung unabdingbar. 

Techniken gegen Herzrasen

Massieren des Halses hilft, denn dort sitzt der Karotissinusnerv, der den Druck in den Halsschlagadern misst und den Blutdruck regelt. Hierdurch kann der Herzschlag verlangsamt werden. Eine andere Methode ist das Valsalva-Manöver. Hierzu hält man sich die Nase zu und versucht, bei geschlossenem Mund langsam auszuatmen. Dadurch steigt der Druck im Brustkorb und verlangsamt somit den Herzschlag. Durch tiefes, regelmäßiges Ein- und Ausatmen kann die Herzfrequenz wieder gesenkt werden und Patienten erleben durch das gesteigerte Selbststeuerungsempfinden gleichzeitig weniger Angst, an Herzrhythmusstörungen oder anderen schwerwiegenden Problemen zu leiden. Diese Techniken sollten jedoch nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.


Was kann man gegen
Herzrasen tun?

Eine wichtige Ursache für Herzbeschwerden ist Stress. So ist Patienten grundsätzlich dazu zu raten, sich nicht regelmäßig starkem Stress auszusetzen. Darüber hinaus können Betroffene Entspannungstechniken in ihren Alltag einfließen lassen wie zum Beispiel die progressive Muskelentspannung, [400]Yoga oder autogenes Training. Darüber hinaus sollten Patienten auf Kaffee und Zigaretten verzichten, denn dies trägt dazu bei, dass der Herzschlag und der Blutdruck erhöht werden.  Auch das kurzzeitige Innehalten oder das Hinsetzen kann Herzrasen verlangsamen.

Tipps für den Alltag

  • neben Entspannungstechniken insgesamt den Tag langsamer angehen lassen, Stress und Anspannung reduzieren und Ruhephasen einbauen
  • in akuten Situationen innehalten, hinsetzen und bewusst tief ein- und ausatmen
  • Eis oder kaltes Wasser zur Kühlung der Stirn und/oder Brust, z.B. ein Kühlpad aus der Gefriertruhe oder Eiswürfel

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Wie äußert sich Herzrasen?

Herzrasen beginnt meist plötzlich und endet genauso unerwartet. Auch die Anfälle, die mit dem Herzen in Verbindung stehen, treten für gewöhnlich unerwartet auf. Herzbeschwerden können unabhängig von gewissen Situationen, im Ruhezustand oder aber im Anschluss an körperliche Anstrengung eintreten und in bestimmten Situationen sogar Schmerzen am Herzen oder im restlichen Körper verursachen. Herzrasen ist oft harmlos, kann jedoch auch Folge einer Herzerkrankung sein und im schlimmsten Fall zu einem plötzlichen Herzinfarkt beziehungsweise Herztod führen. So sollten auch unerwartet auftretende, immer wiederkehrende gutartige Herzbeschwerden in jedem Fall fachärztlich, zum Beispiel mithilfe eines Langzeit-EKGs, abgeklärt werden. Grundsätzlich schlägt das Herz schneller, wenn der Betroffene körperlichem und/oder psychischem Stress ausgesetzt wird. Es ist nicht zu vergessen, dass ein beschleunigter Herzschlag durch positive psychische Effekte (beispielsweise Verliebtheit oder ein angenehm aufregendes Ereignis) ausgelöst werden können. Auch bei körperlicher Betätigung ist ein Herzschlag (Puls) von über 100 Schlägen pro Minute unbedenklich.

Formen von Herzrasen

Die verschiedenen Formen des Herzrasens lassen sich unter anderem anhand des Entstehungsorts, des Entstehungsmechanismus und nach der Dauer typischer Symptome einordnen. In der Medizin wird zwischen supraventrikulärer (SV) und der ventrikulären (VT) Tachykardie unterschieden. Bei der SV-Tachykardie (auch bekannt als Vorhofflimmern) liegt der Entstehungsort außerhalb der Herzkammer im Bereich der Vorhöfe. Auch, wenn sich diese Symptome am Herzen nicht als lebensgefährlich darstellen, können sie langfristig zu Schäden führen. Die VT-Tachykardie unterscheidet sich von der SV-Tachykardie durch ihren Entstehungsort. Hier entsteht der hohe Puls direkt in der Herzkammer. Letzteres stellt eine gefährliche Form des Herzrasens dar, da dies auch zu Kammerflimmern – und letztlich einem Herzinfarkt – führen kann.

„Herzrasen ohne gesunden Grund bedarf immer einer medizinischen Abklärung“

Alexander Conz

stellv. Klinikdirektor und Chefarzt
Libermenta Klinik Schloss Freudental

Entstehung und Ursachen von Herzrasen

Ursächlich für das Rasen des Herzens kann eine vom Herzen selbst bedingte körperliche Ursache sein. Aber auch Hormone oder Neurotransmitter, welche direkt auf den Herzmuskel einwirken, können Grund für eine beschleunigte Herzfrequenz sein. Weitere mögliche Faktoren, die zu Herzbeschwerden führen können, sind eine Schwangerschaft, die Wechseljahre, eine Schilddrüsenüberfunktion, niedriger Blutdruck oder Flüssigkeitsmangel. Auch Vergiftungen, Drogen und ein übermäßiger Konsum von Substanzen wie Nikotin oder Kaffee führen zu einem beschleunigten Puls. Als Ursache hinzukommt die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Schilddrüsenhormone, Antidepressiva, Antazida sowie Medikamente gegen Hyperaktivität, Krampfanfälle, Allergien oder Pilzbefall. Antibiotika, Diuretika (Entwässerungsmittel) und Cortison gehören ebenfalls dazu, denn einige dieser Medikamente senken den Kalium-, Magnesium- oder Kalziumspiegel und ein gestörter Elektrolythaushalt kann Herzrhythmusstörungen zur Folge haben. Andere Ursachen, die zu Herzrasen oder starkem Herzklopfen führen können, sind psychische Erkrankungen wie Depressionen sowie Angst- oder Panikattacken. Auch seelischer oder sozialer Stress kann ein Risikofaktor für ein auftretendes Herzrasen darstellen. Die auftretenden Symptome wirken sich wiederum auf die Psyche aus, da wesentlich mehr Stresshormone ausgeschüttet werden. Für die Betroffenen macht sich dies insbesondere durch einen hohen Puls, Brustschmerzen, Schwindel, Zittern, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Übelkeit und innere Unruhe oder gar ein Drücken beziehungsweise Schmerzen im Brustbereich bemerkbar.

Welche Erkrankungen können zu Herzrasen führen?

Die häufigsten Formen von Erkrankungen, welche Ursache von Herzrasen oder anderen Herzbeschwerden sein können, sind unter anderem: 

  • Vorhofflimmern 
  • Kammerflimmern 
  • Herzrhythmusstörungen
  • Bluthochdruck
  • Kammerflattern/ Kammerflimmern
  • Sinustachykardie
  • Wolff-Parkinson-White-Syndrom
  • Ventrikuläre Tachykardien
  • Supraventrikuläre Tachykardie

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